Das Trinkwasser aus den Goldingerquellen vermag den Bedarf schon während des Zweiten Weltkrieges kaum mehr zu decken. Bereits 1944 beginnen die Gemeinden Uetikon, Stäfa und Männedorf deshalb mit der Planung eines Seewasserpumpwerkes. 1948 kann es eröffnet, 1949 eingeweiht werden. Den Stolz auf das neue Werk zeigt man unverhohlen: «Das Seewasserpumpwerk Männedorf gehört zu den besten und technisch vollkommensten in der Schweiz. Es wurde zum Vorbild nicht nur für die Anlagen anderer Seegemeinden, sondern es dient auch den Fachleuten und Konstrukteuren für die Weiterentwicklung der Seewasseraufbereitung.»
Um die Jahrtausendwende stösst aber auch dieses Wasserwerk an die Grenzen seiner Kapazität. 2003 nehmen die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger deshalb mit 1956 Ja gegen 193 Nein den Antrag an, an der Ecke Bergstrasse/Seestrasse ein neues Seewasserwerk zu bauen.
Am 8. Juli 2004 fand der Spatenstich für das Seewasserwerk in Männedorf statt, an dessen Gesammtkosten von 19.0 Mio Franken sich die Gemeinde Stäfa mit 7,7 Mio. Franken beteiligten.
Schon bald war die grosse Baugrube an der Ecke Seestrasse/Saurenbachstrasse nicht mehr zu übersehen. Im März wurde der Rohbau vollendet und die Zufuhrleitung aus dem See fertig gestellt worden. Danach wurden die Wasseraufbereitungsanlagen installiert. Anfang September 2005 wurde der Probebetrieb aufgenommen. Ende November 2005 wurde die Anlage in Betrieb genommen und im Mai 2006 wurde das neue Seewasserwerk feierlich eingeweiht.
Die Aufbereitungsanlage wurde mit neuester Technologie ausgerüstet. Das Seewasser wird gut 500 m vom Ufer entfernt in einer Tiefe von ca. 40 m gefasst und von den Rohwasserpumpen den Aufbereitungsanlagen zugeführt. Dort wird es in zwei voneinander unabhängigen, parallelen Durchläufen aufbereitet, gelangt über mehrere Aufbereitungsstufen ins Reinwasserreservoir, von wo es schliesslich in die Leitungsnetze der Partnergemeinden Männedorf, Oetwil am See und Stäfa gepumpt wird.